Klavier-Wanka

Erzählungen

Fünf Erzählungen von Hannes Sonntag. Hier spricht eine neue und absolut eigenständige literarische Stimme.

‚Frau hinter Gardine‘ – sie glaubt sich unbeobachtet, und ist doch Ziel eines seltsam besorgten Voyeurs. In dieser Erzählung öffnet sich eine Mondlicht-Welt, der ebenso wenig zu entkommen ist wie der gläsern-schizoiden Sphäre eines Träumers in ‚Gereons Erwachen‘. Was in ‚Besuch‘ als alltägliche menschliche Begegnung beginnt, bleibt am Ende mit einem magisch aufleuchtenden Fragezeichen zurück. Und in der Liebesgeschichte ‚Eine späte Reise‘ wird so virtuos und ergreifend auf der Klaviatur menschlicher Gefühle gespielt wie in der Erzählung ‚Klavier-Wanka‘, die sich – mit Blick auf den ‚Wanka‘ Anton Tschechows – kühl und anrührend der Seelenqual des Jungen Salis nähert.

Er litt an dem täglich brennenderen Hunger seiner Hände nach Griffen, die seine entschwundene Musik in Gang setzen würden. Wenn er unwillkürlich mit den Fingern auf Tische oder Knie trommelte, zog er manchmal seine Arme wie von Strom erwischt zurück. So leicht hätte er sich verraten.

• Erscheinungsdatum:Dezember 2012
• Material:Leinen, Schutzumschlag, Leseband
• Format:106 S. 11 x 18 cm
• ISBN:978-3-943660-00-5
• Preis:15 €

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